Die Katarakt-Arten
- Subkapsuläre Katarakt – tritt an der Rückseite der Linse auf. Menschen mit Diabetes oder Menschen, die hochdosierte Steroidmedikamente einnehmen, haben ein höheres Risiko, diese Art von Katarakt zu entwickeln.
- Nukleäre Katarakt – tritt im zentralen Bereich (Nukleus) der Linse auf. Diese Katarakt ist meist mit dem Alterungsprozess verbunden.
- Kortikale Katarakt – kennzeichnend sind weiße, keilförmige Trübungen, die in der Peripherie der Linse beginnen und sich radial zur Mitte hin ausbreiten. Diese Art tritt in der Rinde (Kortex) der Linse auf.
Ursachen & Diagnose Grauer Star
Der Graue Star, auch Katarakt genannt, ist eine altersbedingte Augenerkrankung, die hauptsächlich bei Menschen über 60 Jahren auftritt. Die Linse im Auge besteht aus Proteinen und Wasser, die im Normalfall klar und durchsichtig sind, um das Licht ungehindert auf die Netzhaut zu leiten. Mit zunehmendem Alter verklumpen die Proteine in der Linse, wodurch es zu einer Trübung kommt. Diese Trübung beeinträchtigt das Sehvermögen schleichend. Die Geschwindigkeit der Verschlechterung ist von Person zu Person unterschiedlich, weshalb einige Patienten erst im höheren Alter Symptome bemerken, während andere bereits in ihren 50ern erste Einschränkungen erleben.
Die Symptome des Grauen Stars sind vielfältig. Häufig berichten Betroffene von unscharfem oder verschwommenem Sehen. Farben werden weniger intensiv und wirken blass oder matt. Ein weiteres häufiges Symptom ist eine gesteigerte Blendungsempfindlichkeit, insbesondere bei hellem Sonnenlicht oder nachts beim Autofahren, wenn Scheinwerfer blendend wirken. Zudem kann es vorkommen, dass Betroffene Halos (Lichthöfe) um Lichtquellen wahrnehmen. Auch die Hell-Dunkel-Anpassung des Auges wird langsamer, und es wird mehr Licht zum Lesen benötigt. Im Verlauf der Erkrankung kann es zu einer Veränderung der Brillenstärke kommen, und manche Patienten bemerken Doppelbilder oder Schattenbilder, die mit einem Auge gesehen werden.
Untersuchung und Diagnose
Die Diagnose des Grauen Stars erfolgt durch eine umfassende Untersuchung beim Augenarzt. Ein wichtiges Diagnoseinstrument ist die Spaltlampe, ein spezielles Mikroskop, das mit einem schmalen Lichtstrahl die verschiedenen Schichten des Auges beleuchtet. Mit dieser Methode kann der Augenarzt genau erkennen, ob und in welchem Ausmaß die Linse getrübt ist. Zusätzlich wird die Sehschärfe überprüft, um festzustellen, wie stark das Sehvermögen bereits beeinträchtigt ist.
Sollte der Augenarzt eine Kataraktoperation für notwendig halten, wird der Patient an eine Augenklinik überwiesen. Dort finden weiterführende Untersuchungen statt, um die genaue Planung der Operation zu ermöglichen. Eine dieser Untersuchungen ist die Biometrie, bei der die Augen mit Ultraschall oder einem Laser (IOL-Master) vermessen werden, um die richtige Kunstlinse für den Patienten auszuwählen. Die Voruntersuchungen sind schmerzfrei, erfordern jedoch die Gabe von Augentropfen, die die Pupillen erweitern. Diese Erweiterung bleibt für mehrere Stunden bestehen, weshalb Patienten in dieser Zeit nicht selbst Auto fahren dürfen. In einem anschließenden Gespräch klärt der behandelnde Augenarzt über den geplanten Eingriff und eventuelle Alternativen zur Betäubung auf.
Die Vorbereitung auf die Kataraktuntersuchung
Die einzige wirksame Behandlung des Grauen Stars ist eine Operation, da es keine medikamentöse Therapie gibt, die die Erkrankung heilen könnte. Eine Kataraktoperation wird dann empfohlen, wenn die Symptome die Lebensqualität des Patienten erheblich beeinträchtigen. Die Entscheidung für den Eingriff hängt von der individuellen Situation ab. Einige Patienten können noch längere Zeit mit einer stärkeren Brille oder zusätzlichen Sehhilfen auskommen. Andere entscheiden sich bereits früh für eine Operation, um die Einschränkungen durch den Grauen Star zu beseitigen.
Ziel der Kataraktoperation ist es, das Sehvermögen des Patienten weitestgehend wiederherzustellen. Dabei wird die getrübte natürliche Linse entfernt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant und unter örtlicher Betäubung. In den meisten Fällen wird nur ein Auge pro Operation behandelt, sodass das nichtoperierte Auge weiterhin für ausreichend Sehkraft sorgt. Die Operation selbst dauert etwa 20 bis 30 Minuten und ist nahezu schmerzfrei.
In den Bergman Clinics wird der Eingriff in den meisten Fällen (ca. 80 %) unter örtlicher Betäubung mit Augentropfen durchgeführt. Nur in seltenen Fällen wird auf eine Betäubungsspritze zurückgegriffen, da diese mit zusätzlichen Risiken verbunden ist. Bei speziellen medizinischen Befunden oder auf Wunsch des Patienten kann die Operation auch unter Vollnarkose erfolgen. Nach einer örtlichen Betäubung dürfen die Patienten direkt nach dem Eingriff nach Hause gehen. Bei einer Vollnarkose müssen sie etwa zwei Stunden zur Beobachtung in der Klinik bleiben.
Behandlung des Grauen Stars (Kataraktoperation)
Der Graue Star kann nur durch eine Operation behoben werden, denn es gibt keine Medikamente gegen ihn. Ob eine Kataraktoperation notwendig ist, hängt von der Schwere Ihrer Symptome ab. Wenn Ihre Sehkraft noch gut genug ist, um Ihren Alltag ohne Probleme zu bestehen, ist eine Behandlung (noch) nicht unbedingt notwendig. Es ist jedoch realistisch, in Zukunft mit einer Kataraktoperation zu rechnen, da Ihre Sehkraft erfahrungsgemäß langsam schlechter werden wird.
Das Ziel der Kataraktoperation besteht darin, Ihr vorheriges Sehvermögen komplett wiederherzustellen. Dies hängt jedoch davon ab, ob weitere Erkrankungen an Ihrem Auge bestehen. Bei dieser Operation entfernt der Augenarzt Ihre trübe Linse und ersetzt sie durch eine klare Kunstlinse. Die Operation erfolgt in aller Regel nur an einem Auge pro Eingriff. Sie haben deshalb unmittelbar nach der Operation trotz eines Augenverbandes am operierten Auge eine ausreichende Sehkraft auf Ihrem nichtoperierten Partnerauge. Auch Menschen in (sehr) hohem Alter profitieren oftmals von einer Kataraktoperation.
Die Bergman-Clinics führen die Operation in den allermeisten Fällen (etwa 80%) unter örtlicher Betäubung durch. Ihr Auge wird zunächst mit speziellen Augentropfen (Tropfanästhesie) betäubt, um schmerzfrei zu sein. Betäubungsspritzen neben oder hinter das Auge führen wir im Rahmen der Staroperation nur noch selten durch, da diese mit zusätzlichen Risiken verbunden sind und sich die Schmerzfreiheit heute meist ausreichend mit anästhesierenden Augentropfen herstellen lässt.
Wenn sich im Rahmen der Voruntersuchung und des Aufklärungsgesprächs ergibt, dass Sie eine örtliche Betäubung mit Augentropfen entweder nicht wünschen oder besondere Befunde am Auge vorliegen, empfehlen wir als Alternative die Durchführung des Eingriffs unter einer modernen Vollnarkose. Natürlich berät Sie der Arzt, welche Form der Anästhesie für Sie am besten geeignet ist. Nach einer Tropfanästhesie können Sie sofort nach der Operation nach Hause gehen. Nach einer Vollnarkose dürfen Sie etwa 2 Stunden nach Ende der Narkose die Augenklinik wieder verlassen.
Ergebnis und Nachsorge
Nach der Kataraktoperation wird das operierte Auge für einige Wochen mit speziellen Augentropfen behandelt, die das Risiko von Infektionen und Entzündungen minimieren. Direkt nach dem Eingriff lässt die Wirkung der örtlichen Betäubung langsam nach, wobei in der Regel keine Schmerzen auftreten. Sollten dennoch Beschwerden auftreten, können diese mit Schmerzmitteln, die von der Klinik zur Verfügung gestellt werden, gelindert werden.
Am ersten Tag nach der Operation findet eine Kontrolluntersuchung in der Klinik statt. Hier wird der Verlauf des Eingriffs überprüft und das bisherige Ergebnis besprochen. Bereits wenige Tage nach der Operation können die meisten Patienten ihren gewohnten Alltag wieder aufnehmen, wobei anfangs einige Einschränkungen bestehen. So sollten körperlich anstrengende Tätigkeiten und das Reiben des Auges für etwa zwei Wochen vermieden werden. Es ist jedoch erlaubt, leichte Arbeiten zu verrichten, fernzusehen, zu lesen oder auch ohne Augenverband nach draußen zu gehen.
In den ersten Wochen nach der Operation können vorübergehende Beschwerden wie ein Fremdkörpergefühl, tränende Augen oder eine gesteigerte Blendungsempfindlichkeit auftreten. Diese Symptome sind normal und verschwinden meist von selbst, sobald sich das Gehirn an die neue Kunstlinse gewöhnt hat. Nach drei bis vier Wochen kann die endgültige Stärke der Brille bestimmt werden, falls noch eine Sehhilfe benötigt wird.
Längerfristig kann es in seltenen Fällen zu einer Trübung der Linsenkapsel kommen, die als Nachstar bezeichnet wird. Diese Komplikation tritt meist Monate oder Jahre nach der Operation auf und äußert sich in einer erneuten Verschlechterung der Sehschärfe. Der Nachstar lässt sich jedoch einfach und schmerzfrei durch eine kurze Laserbehandlung beheben.
Die Kataraktoperation ist ein sicherer und routinierter Eingriff mit sehr geringen Risiken. Komplikationen wie ein Riss in der Linsenkapsel, Infektionen oder Netzhautprobleme treten äußerst selten auf. Sollte dennoch eine Komplikation während oder nach der Operation auftreten, wird der Operateur individuell auf die Situation eingehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.