Bergman Clinics Augenklinik Universitätsallee
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Das Glaukom – umgangssprachlich auch als „Grüner Star“ bezeichnet – ist eine chronische Erkrankung des Sehnervs, bei der die empfindlichen Nervenfasern allmählich zugrunde gehen. Ein erhöhter Augeninnendruck zählt zu den häufigsten bekannten Risikofaktoren, jedoch kann ein Glaukom auch bei normalem Druck auftreten. Die Erkrankung verläuft meist schleichend und bleibt lange unbemerkt – unbehandelt kann sie jedoch zu einer dauerhaften Sehbeeinträchtigung führen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind daher entscheidend, um das Sehvermögen zu erhalten.
Der Sehnerv befindet sich am hinteren Pol des Auges und ist die Verbindung zwischen Auge und Gehirn. Er sorgt dafür, dass die Bilder, die wir mit der Netzhaut im Auge sehen, zum Gehirn weitergeleitet werden. Das Glaukom stellt eine multifaktorielle Erkrankung dar, die oftmals aufgrund eines zu hohen Augendruckes (bei zu starker Produktion oder zu geringem Abfluss des Kammerwassers) zu einer Schädigung des Sehnervens führt. Ein Glaukom kann jedoch auch bei normalem Augendruck auftreten, wenn Durchblutungsstörungen des Sehnervens vorliegen.
Es entwickelt sich schleichend und bleibt anfangs oft unbemerkt. Im Verlauf können jedoch folgende Symptome auftreten:
Ein unbehandeltes Glaukom (Grüner Star) kann zu einer irreparablen Schädigung des Sehnervs und somit bis zur Erblindung führen. Die Früherkennung eines Glaukoms durch eine regelmäßige Untersuchung beim Augenarzt ist daher besonders wichtig.
Ein Glaukom kann wie folgt diagnostiziert werden:
Gegenwärtig ist die einzige bewährte Therapie des Glaukoms die Senkung des Augendrucks. Wird der Augendruck ausreichend gesenkt, kann in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle eine weitere Zunahme der Gesichtsfeldausfälle verhindert werden. Bestehende Gesichtsfeldausfälle können jedoch nicht rückgängig gemacht werden. Daher ist es wichtig, ein Glaukom so früh wie möglich zu erkennen.
Wenn eine Behandlung angestrebt wird, sind Augentropfen in der Regel die erste Wahl. Der Augenarzt wird die Art der Augentropfen so wählen, dass eine maximale augendrucksenkende Wirkung mit minimalen Nebenwirkungen einhergeht. Es ist wichtig, dass dem Patienten die Anwendung der Tropfen zur Gewohnheit wird. Die Technik des „Eye-Dropping“ kann anfangs problematisch sein. Der Patient muss so lange tropfen, bis er spürt, dass ein Tropfen in das Auge gelangt. Wenn die Pipette immer noch schwer zu verabreichen ist, kann der Patient ein Hilfsmittel benutzen.
Neben der medikamentösen Behandlung kann man sich auch für eine Laserbehandlung entscheiden. Diese Behandlung ist nicht für alle Augen möglich. Die Wirkung der Laserbehandlung bei Glaukom ist oft nur vorübergehend, aber sie kann dafür sorgen, dass Sie einige Jahre lang weniger oder gar keine Augentropfen mehr verwenden müssen. Eine Laserbehandlung des Glaukoms kann auf zwei Arten wirken: Die Produktion von Kammerwasser wird reduziert oder der Abfluss gefördert. Die Art des Glaukoms bestimmt, welche Laserbehandlung gewählt wird. In manchen Fällen muss die Behandlung wiederholt werden. Die Laserbehandlung trägt zur Senkung des Augendrucks bei, dennoch ist es erforderlich, dass der Patient weiterhin regelmäßig Augentropfen zur Senkung des Augendrucks anwendet. Die Menge kann jedoch nach der Laserbehandlung reduziert werden. Wenn die Wirkung der Laserbehandlung unzureichend ist, kann der Augenarzt zu einer Augenoperation raten.
Schließlich kann auch eine Operation zur Senkung des Augendrucks durchgeführt werden. Ihr Augenarzt kann dazu raten, wenn die Augentropfen (und möglicherweise eine Laserbehandlung) den Augendruck nicht ausreichend senken. Bei dieser Operation – man spricht hierbei von einer „Filterung“ – wird ein Loch in die Wand des Auges gebohrt. Die innere Augenflüssigkeit hat dann einen zusätzlichen Abfluss. Die häufigste Filteroperation ist die Trabekulektomie; die tiefe Sklerektomie ist eine Alternative und wird etwas seltener angewendet. Bei sehr schwer zu behandelnden Formen des Glaukoms kann auch ein Glaukomimplantat gewählt werden.
Wie bei allen chirurgischen Eingriffen müssen Sie auch nach dem glaukomchirurgischen Eingriff bestimmte Anweisungen befolgen und sich in der postoperativen Phase um Ihr Auge „aktiv kümmern“. Dies bedeutet ein strenges Befolgen des Ihnen ausgehändigten Tropfen- und/oder Medikationsplans sowie die Einhaltung der Verhaltens- und der Hygieneregeln.
Der Zeitraum der Wundheilung umfasst in etwa 20 bis 30 Tage, in der Ihr Augenarzt das kurzfristige operative Ergebnis bereits beurteilen und mit Ihnen besprechen kann. Die kurz- und langfristigen Risiken nach dem Eingriff beinhalten bspw. einen Verschluss der Fistel, die den Augeninnenraum mit dem Raum unter der Bindehaut (subkonjunktivaler Raum) verbindet bzw. eine Abkapslung oder Infektion des geschaffenen Sickerkissens sowie einen zu hohen oder zu niedrigen Augendruck. Halten Sie sich daher an die postoperativen engmaschig vereinbarten Kontrollen, um feststellen zu lassen, ob sich der Heilungsverlauf als regelrecht erweist.
War die chirurgische Maßnahme erfolgreich und der Augeninnendruck stabil im Zieldruckbereich, dann wird Sie Ihr Augenarzt wieder zu den gewohnten, regelmäßigen Kontrollen und Untersuchungen einbestellen.
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Bekomme ich vor einer Gesichtsfelduntersuchung Augentropfen?
Vor der alleinigen Gesichtsfelduntersuchung wird Ihnen kein Medikament verabreicht. Sie können Auto oder Fahrrad fahren. Manchmal kann sich der Augenarzt dazu entscheiden, Augentropfen zum Weitstellen der Pupille zu verabreichen, um nötige weitergehende Untersuchungen des Auges durchführen zu können. In diesem Fall sehen Sie für einige Stunden schlechter und dürfen in dieser Zeit nicht selbst aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.
Muss ich meine Kontaktlinsen vor der Gesichtsfelduntersuchung herausnehmen?
Nur wenn Sie Multifokallinsen tragen, müssen Sie diese für die Gesichtsfelduntersuchung herausnehmen. Andere Kontaktlinsen und Ihre Brille können während der Untersuchung getragen werden.
Was ist hoher Augendruck?
Die Augen produzieren ständig Flüssigkeit (Kammerwasser). Die Flüssigkeit versorgt die Hornhaut und die Linse und erzeugt einen bestimmten Druck im Auge (Augendruck), da die Produktion und der Abfluss des Kammerwassers im Gleichgewicht sind. Auf diese Weise behält das Auge seine Stabilität und Form. Ist dieses Gleichgewicht gestört, zum Beispiel weil der Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge weniger gut funktioniert, steigt der Augendruck. Durch diesen erhöhten Druck im Auge können die Nervenfasern des Sehnervs geschädigt werden.
Was sind die möglichen Risiken und Komplikationen einer Glaukom-Behandlung?
Die Risiken der Behandlung hängen von der Art der Behandlung ab und werden vom Augenarzt vor Beginn der Behandlung mit Ihnen besprochen.
Welche Arten des Glaukoms gibt es?
Es gibt verschiedene Arten des Glaukoms:
Dies ist die häufigste Form des chronischen Glaukoms. Beim Offenwinkelglaukom ist der Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge erschwert, wodurch der Augendruck chronisch leicht oder auch deutlich erhöht ist. In der Folge entwickeln sich die charakteristischen Schädigungen des Sehnervs und eine Einschränkung des Gesichtsfeldes.
Das Normaldruckglaukom unterscheidet sich vom Offenwinkelglaukom dadurch, dass die typischen Schädigungen des Sehnervs mit Gesichtsfeldausfällen bei eigentlich noch normalem Augendruck auftreten.
Bei dieser Glaukomform ist der Raum zwischen Hornhaut und Iris sehr eng, so dass das Kammerwasser im Auge das Abflusssystem des Auges im Winkel zwischen Hornhaut und Iris nur schwer erreichen kann. Diese anatomische Besonderheit wird häufiger bei sehr weitsichtigen, kleinen Augen oder bei einer sehr fortgeschrittenen Katarakt beobachtet.
Beim akuten Glaukom kommt es zu einer plötzlichen Einschränkung des Abflusses von Kammerwasser im Auge. wodurch der Augendruck manchmal innerhalb von Stunden sehr stark ansteigt. Dieses sehr schmerzhafte Krankheitsbild ist ein Notfall und bedarf der sofortigen Behandlung.
Ein Glaukom kann auch als Folge einer anderen Augenkrankheit oder eines früheren Unfalls am Auge auftreten. Dies wird als Sekundärglaukom bezeichnet.
Von allen Glaukomarten ist das kongenitale Glaukom die seltenste. Bei dieser Form des Glaukoms liegt eine angeborene Veränderung des Kammerwinkels vor.
