Die Arten von Nasennebenhöhlen
Als Nasennebenhöhlen bezeichnet man die luftgefüllten Hohlräume im knöchernen Schädel. Insgesamt besitzt jeder Mensch 10 solcher Kammern. Die sog. Nasennebenhöhlen stehen durch enge Öffnungen (Ostien) im direkten Zusammenhang mit der Nasenhöhle. Jeder Mensch verfügt über 4 Arten von Nasennebenhöhlen:
- Stirnhöhle
- Siebbeinhöhle
- Kieferhöhle
- Keilbeinhöhle
Oberhalb und neben der Nase befinden sich Hohlräume im Kopf, die sogenannten Nasennebenhöhlen, die in direktem Zusammenhang mit der Nasenhöhle stehen
Ursachen und Symptome
Entzündungen sind die häufigste Erkrankung der Nasennebenhöhlen. Dabei sind Kieferhöhle und Stirnhöhle am ehesten von Beschwerden betroffen. Ursache dieser oft immer wiederkehrenden Entzündungen ist eine Verstopfung des Belüftungssytems bzw. des Abflusses von den Nasennebenhöhlen zur Nase. Denn in der Nase laufen die Nebenhöhlen der Stirnhöhle, der Kieferhöhle und des Siebbeinkomplexes zusammen.
Die Beschwerden einer Nebenhöhlenentzündung sind vielfältig:
- Nasenatmungsbehinderung (verstopfte Nase)
- Kopfschmerzen
- Druckschmerzen im Gesicht (verstärkt beim schnellen vorbeugen oder zurücknehmen des Kopfes)
- eingeschränkter Geruchssinn
Untersuchung und Diagnose
Die Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) gehört zu einer der häufigsten Erkrankungen im HNO-Bereich und kann akut, wiederholt oder chronisch auftreten. Im Gespräch mit dem Arzt werden zunächst verschiede Symptome abgeklärt, die auf eine evtl. Nasennebenhöhlenentzündung hinweisen können:
- bestehen öfters Kopf oder Druckschmerzen?
- ist die Nase verstopft?
Im Anschluss kann ein Abstrich erfolgen, um zu klären, ob die Schwellung der Schleimhäute und die Sekretbildung von einer bakteriellen Infektion kommen. Oder es wird ein Allergietest (Pricktest) vorgenommen, um allergische Reaktionen als Ursache auszuschließen. Falls möglich, erfolgt ein medikamentöser Therapieversuch, bevor eine Operation erfolgt.
Zur Festlegung, welche Nebenhöhle operiert werden muss, wird im Regelfall eine Schnittbildgebung (CT, DVT, MRT) der Nasennebenhöhlen durchgeführt.
Behandlung
Ziel des Eingriffs ist die Wiederherstellung einer guten Belüftung der Nasennebenhöhlen. Dazu werden eine oder mehrere Nebenhöhlen geöffnet und gereinigt bzw.ausgeräumt und falls erforderlich die betroffenen Abflusskanäle/ Verbindungskanäle zur Nase erweitert.
Als Therapie kommt eine Operation in Frage, wenn sich die Beschwerden trotz Antibiotika und Cortison-Nasenspray oder -tabletten nicht bessern. Seit vielen Jahren steht unseren Ärzten für diesen Eingriff ein modernes, computergestütztes Navigationsverfahren zur Verfügung. Operiert wird fast immer in Vollnarkose vom Naseninneren aus. Durch den Einsatz moderner Endoskope oder des Mikroskops entstehen keine Gesichtsnarben. Die Operation erfolgt minimal-invasiv, um Nase und Nasennebenhöhlensystem zu schonen und die Heilung zu beschleunigen.
Mit diesem Navigationssystem können besonders schwierige Abschnitte der Schädelbasis sicherer als bislang operiert werden. Vor allem bei Zweit-Operationen mit den hier häufig vorliegenden schwierigen Vernarbungsverhältnissen.
Der Eingriff dauert etwa 1 Stunde und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der endoskopische Eingriff erfolgt über die Nasenlöcher. In den betroffenen Nebenhöhlen werden Engstellen oder Störfaktoren wie Nasenpolypen beseitigt. Im Anschluss verbleiben Tamponaden in der Nase, diese können jedoch in den meisten Fällen am Folgetag wieder entfernt werden.
Ergebnis und Nachsorge
Nach der Operation haben Sie kurzfristig Nasentamponaden, die im Regelfall am ersten Tag nach der OP entfernt werden können. Durch den operativen Eingriff sind die Schleimhäute zunächst etwas gereizt und möglicherweise sogar leicht geschwollen. Blutreste befinden sich noch in den Nebenhöhlen. Eine endgültige Normalisierung tritt nach ca. 3 Wochen auf. Das histologische Ergebnis erhalten Sie nach ca. 1 Woche von Ihrem behandelten Arzt evtl. bei einem der erforderlichen Nachsorge Terminen.
Verhaltensempfehlungen
In der ersten Woche nach der Operation sollten Sie sich nicht die Nase putzen. Versuchen Sie auch, nicht zu Niesen. Wenn es gar nicht anders geht, niesen Sie mit offenem Mund. Vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten wie schweres Heben und Bücken. Wir empfehlen, in den ersten 2 Wochen nach dem Eingriff keinen Sport zu treiben.
Schmerzen
In der ersten Woche nach dem Eingriff ist die Nase noch empfindlich und es kann zu Schmerzen rund um das Operationsgebiet kommen. Gerne können Sie handelsüblich Schmerz mittel verwenden. Bitte beachten Sie: es ist nicht erlaubt, Schmerzmittel einzunehmen, die Aspirin enthalten (wie Aspirin oder Chefarine-4 oder APC), da diese Mittel das Blutungsrisiko erhöhen können. In äußert seltenen Fällen kann eines der Augen anschwellen oder das Sehvermögen eingeschränkt sein, bitte wenden Sie sich in einem solchen Fall umgehend an Ihren behandelten Arzt.
Verstopfte Nase
In den Tagen nach dem Eingriff bildet sich vermehrt Schorf und Ihre Nase kann stärker verstopft sein. Das ist normal. In dieser Zeit sollte die Nase mit Nasenemulsion gepflegt werden, gelegentlich sind auch Nasenspülungen mit Salzwasser angebracht. Zum Abschwellen der Nase können ganz normale Nasensprays (mit Xylomatazolin) in Maßen verwendet werden. Im Falle von veränderter Schleimhaut und Polypen ist es sinnvoll, nach der Operation eine Prophylaxe mit einem cortsionhaltigem Nasenspray durchzuführen, um ein Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern. Ihr behandelnder Arzt wird Sie eingehend informieren.
Blutungen
In den ersten 2 Wochen nach dem Eingriff kann sich Schorf ablösen und Nasenbluten verursachen. Die Blutung stoppt normalerweise innerhalb von 20 Minuten. Geschieht dies nicht oder kommt es weiter zu starkem Blutverlust, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelten Arzt.