Schnarchen kann verschlimmert werden durch:
- auf dem Rücken schlafen
- Erschlaffung der Zungen- und Rachenmuskulatur aufgrund von Müdigkeit oder Alter
- Alkohol und bestimmte Medikamente (Schlafmittel und Beruhigungsmittel), die die Kontrolle über diese Muskeln verringern und bewirken, dass sie sich entspannen
- Übergewicht, wodurch sich der weiche Teil des Pharynx unter der Schleimhaut verdickt
- Reizung der Schleimhaut der Nasopharynx durch Rauchen oder Sodbrennen, wodurch die Schleimhäute verdickt werden
- ein langes Zäpfchen oder einen langen weichen Gaumen
- verminderte Atmung aufgrund von Schleimhautschwellungen, Nasenpolypen oder einer Fehlstellung der Nasenscheidewand.
Schlafapnoe
Von einer Schlafapnoe (oder einem Schlaf-Apnoe-Syndrom) spricht man, wenn die Atmung im Schlaf mehr als 5-mal in der Stunde immer wieder aussetzt. Dies geschieht für 10 bis 30 Sekunden, kann aber auch minutenlang andauern. Ist dies der Fall, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Wird eine Schlafapnoe nicht behandelt, kann sie im schlechtesten Fall die Lebenserwartung verkürzen.
Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Schlafapnoe:
- Die obstruktive Schlafapnoe
Ursachen der obstruktiven Schlafapnoe ist eine Verengung der Atemwege. Dies führt dazu, dass die Atemmuskulatur nicht genug Kraft hat, durch die blockierten Atemwege Luft zu holen. Durch die daraus resultierende Atempause sinkt der Sauerstoffgehalt im Organismus, was eine Gegenreaktion des Körpers auslöst – man holt reflexartig Luft. Diese Atemaussetzer wiederholen sich mehrere Male in der Nacht. Oft merken die Betroffenen gar nichts davon und können sich am nächsten Tag nicht daran erinnern.
- Die zentrale Schlafapnoe
Bei der zentralen Schlafapnoe, die in etwa 1 von 10 Fällen vorliegt, liegt die Ursache nicht in der Verengung der Atemwege. Sondern darin, dass die Steuerung der Atmung schon im Gehirn gestört ist. Der Befehl „Atmen“ wird nicht korrekt übermittelt. Auch hier führt das plötzliche Absinken des Sauerstoffgehaltes zu einer reflexartigen Gegenreaktion. Eine zentrale Schlafapnoe kann auch Folge eines Schlaganfalls sein.
Behandlung der Schlafapnoe
Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Schlafapnoe zu behandeln. Ihre spezifische Anwendung ist abhängig von der individuellen Situation der Betroffenen. Hier sind einige mögliche Therapieansätze:
- Übergewicht vermindern.
- auf Alkohol und Zigaretten verzichten
- nicht in Rückenlage schlafen. Es gibt verschiedene Techniken, dies zu vermeiden, etwa spezielle Kissen.
- Bissschienen (Protrusion-Schienen)
- spezielle Atemmasken. Nachts angelegt, sorgen diese Masken dafür, dass die Betroffenen sicher mit Luft versorgt werden.
Operationen bei Schlafapnoe
Unser Konzept zur Korrektur gestörter Schlafatmung bezieht die verschiedenen Ebenen der oberen Luftwege mit ein und wird als Multilevel Chirurgie bezeichnet. Zur Verbesserung der Nasenatmung können die Behandlung der Nasenmuscheln und die Korrektur einer Verkrümmung der Nasenscheidewand beitragen. Im Rachen kann bei schlaffem, weichem Gaumen sowie Vergrößerung der Gaumenmandel und des Zungengrundes chirurgisch eingegriffen werden. Zu den Maßnahmen zählen die laserchirurgische Kürzung des Gaumenzäpfchens, die Straffung des Gaumens und die Entfernung der Gaumenmandeln, gegebenenfalls auch die Entfernung der Polypen. Bei Vergrößerung des Zungengrundes ist eine Radiofrequenztherapie möglich, bei Veränderung der Kieferstellung stehen wir in engem Kontakt mit der Fachabteilung Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.
Ursachen und Symptome
Beim Schnarchen ebenso wie bei der Schlafapnoe ist die Luftzufuhr über die oberen Atemwege mehr oder weniger stark verringert. Dies entsteht durch den Verlust der Spannkraft der Muskulatur der oberen Atemwege. Der Bereich wird verengt oder blockiert ganz, das Ein- und Ausatmen wird erschwert, es kommt zu Schnarchen oder zu Atemaussetzern. Durch diese Störungen sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut und der Körper wird nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt.
Ursache für das Schnarchen können zum Beispiel Erkältungen (Schnupfen) oder Nasennebenhöhlenentzündungen sein. Bei der Schlafapnoe liegen die Ursachen oft an einem verlängerten Zäpfchen und/ oder einem weichen Gaumen sowie vergrößerten Nasenmuscheln. Betroffene fühlen sich morgens oft abgeschlagen und antriebslos, denn das Schnarchen führt zu Ein- und Durchschlafstörungen.
Weitere Anzeichen sind:
- Morgendliche Kopfschmerzen
- Mundtrockenheit
- nächtliches Schwitzen
- plötzliches Erwachen mit Herzrasen und Luftnot
- häufiges Wasserlassen
- Bluthochdruck
- tagesüber Konzentrationsstörungen
- Leistungsminderung
- Müdigkeit
Untersuchung und Diagnose
Diagnose/Schlaf-Scan
Der Anästhesist verabreicht Ihnen per eine Infusion ein kurz wirkendes Schlafmittel. Sobald Sie schlafen und schnarchen, wird eine genaue Untersuchung mit einem Endoskop durchgeführt – der HNO-Arzt sieht sich Nase, den Nasopharynx, das Zäpfchen, den weichen Gaumen, den Zungengrund, den Kehlkopf und die Stimmbänder an, um die Ursache Ihres Schnarchens zu identifizieren, aufgrund derer dann die für Sie am besten geeignete Behandlung bestimmt wird. Ein Schlafscan dauert etwa 15 Minuten. Nach etwa 2 Stunden können Sie nach Hause gehen.
Grund für die Operation
Das Ausmaß der Obstruktion und des Schnarchens wurde während der Schlafendoskopie beurteilt. Wird das Schnarchen oder die Schlafapnoe auf Höhe des Nasopharynx (des Nasenrachens) verursacht, ist in einigen Fällen eine Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP) die angezeigte Behandlung.
Ziel einer UPPP
Das Ziel einer UPPP besteht darin, den Durchgang im Nasopharynx zu erweitern, um Schnarchen und Schlafapnoe zu reduzieren. Der Durchgang wird erweitert, indem die noch vorhandenen Mandeln, ein Teil des Zäpfchens und des weichen Gaumens entfernt werden.
Überweisung Hausarzt
Ihr Hausarzt ist Ihre erste Anlaufstelle bei Fragen zu Ihrer Gesundheit. Ist der Hausarzt (oder ein anderer befugter Arzt) der Meinung, dass Sie eine fachärztliche Behandlung benötigen, kann er Sie an die Fachärzte der Bergman Clinics überweisen. Für uns ist es wichtig, Ihre Überweisung zu erhalten, bevor Sie Ihren ersten Besuch planen.
Ihren Termin bei der für Sie in Frage kommenden Bergman Clinics können Sie gerne per Telefon oder E-Mail vereinbaren. Je nach Klinik und/oder MVZ besteht auch die Möglichkeit Ihren Wunschtermin direkt online per Doctolib zu buchen.
Behandlung von Schnarchen und Schlafapnoe
Chirurgischer Eingriff bei Schnarchen und Apnoe
Die Uvulo-Palatopharyngoplastik (UPPP) ist eine Operation gegen das Schnarchen. Bei dieser Operation entfernt der HNO-Arzt einen Teil des weichen Gaumens und des Zäpfchens, um den Raum zwischen dem weichen Gaumen und der Rachenrückwand zu erweitern. Da der verbleibende Teil des weichen Gaumens durch die Narbenbildung steifer wird und weniger vibriert, wird das Schnarchen zurückgehen. Bei dieser Operation werden auch die Mandeln, sofern noch vorhanden, entfernt. Die Operation selbst dauert etwa 1 Stunde.
Ergebnis und Nachsorge
Ihr behandelnder Arzt wird Sie ausführlich und individuell über die notwendige Nachsorge informieren. Hier vorab schon ein paar Informationen.
Schmerzen nach der Operation
Nach der Operation (Uvulo-Palatopharynogoplastik – UPPP) gibt es offene Wunden im Hals, die Schmerzen verursachen. Falls die normal verkäuflichen Schmerzmedikamente nicht ausreichend sind, wird Ihnen Ihr Arzt gerne ein Rezept für stärkere Schmerzmittel ausstellen. Es gibt Wunden im Nasen- oder Rachenraum, die weiterhin schmerzhaft sein können, insbesondere beim Sprechen und Schlucken. Ausstrahlende Schmerzen in die Ohren können sich auch nach der Operation entwickeln.
Wundbelag im Hals
Wo früher die Mandeln waren, entwickeln sich weiß-gelbliche Wundbeläge. Das ist normal und kein Zeichen einer Entzündung. Wenn es tatsächlich zu einer Entzündung kommt, erkennt man das an einem verstärkten Mundgeruch. Dann sollten Sie den Arzt aufsuchen.
Lebensmittel
Wir empfehlen in den ersten Tagen weiche, kühle oder lauwarme Nahrung, z. B. Pudding, Apfelmus, gekühlte Babynahrung oder pürierte Lebensmittel (Kartoffelbrei etc.). Bitte vermeiden Sie scharfe und harte Speisen.
Komplikationen
Eine mögliche Komplikation der Operation ist eine Blutung, die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei etwa 5%. Meist lässt sich jedoch die Blutung mit einfachen Mitteln beheben.