Symptome einer epiretinalen Gliose
Die Veränderung der Makula durch eine epiretinale Gliose kann folgende Symptome hervorrufen:
- verzerrtes Sehen („Metamorphopsien“)
- Monokulare Diplopie (Sehen von zwei Bildern mit einem Auge)
- Knickbildung
- Verschwommensehen Leseschwierigkeiten durch verzerrtes oder bruchstückhaftes Sehen
- zentraler gräulicher Fleck
Primäre epiretinale Membranen sind häufig asymptomatisch. Mittels der optischen Kohärenztomographie (OCT) ist es möglich, die Schwere der anatomischen Veränderungen einzuschätzen.
Diagnose einer epiretinalen Gliose
Die Diagnose der epiretinalen Membran wird vom Augenarzt auf der Grundlage der Anamnese, der Fundusuntersuchung und möglicher diagnostischer Tests gestellt, wie z. B. der optischen Kohärenztomographie (OCT) oder der Fluoreszenzangiografie (FAG). Die FAG kann in Fällen einer sekundären epiretinalen Membran, einschließlich retinaler Gefäßverschlüsse oder diabtischer Gefäßveränderungen, nützlich sein, da sie auch die ggf. auslösende Ursache mit darstellt. Ein Makulaödem kann also durch eine Angiographie oder eine OCT bestätigt werden. Eine sorgfältige Untersuchung des Makulabereichs ist für die Beurteilung der epiretinalen Membran unerlässlich. Die Untersuchung des Glaskörpers, der Netzhautgefäße und der peripheren Netzhaut kann jedoch in sekundären Fällen Aufschluss über die Ursache der epiretinalen Membran geben.
Eine sorgfältige Untersuchung des anderen Auges ist ebenfalls obligatorisch, da epiretinale Membranen bei etwa 10-20 % der Patienten beidseitig auftreten. Die Symptome der epiretinalen Membran können je nach Stadium oder Entwicklung der Krankheit variieren. Die überwiegende Mehrheit der Patienten mit epiretinaler Membran sind in den frühen Stadien der Krankheit asymptomatisch. Die visuellen Symptome sind sehr variabel und manchmal unabhängig vom klinischen Schweregrad. Epiretinale Membranen sind in der Regel operativ behandelbar.
Operation einer epiretinale Gliose
Die chirurgische Behandlung (Operation) zielt darauf ab, die Membran zu entfernen und so den Patienten ihr normales Sehvermögen zurückzugeben. Im Falle einer sekundären epiretinalen Membran muss gegebenfalls die zugrundeliegende Ursache im Rahmen der Operation mitbehandelt werden. Manchmal muss jedoch die auslösende Erkrankung vorab schon behandelt werden und erst dann kann die chirurgische Behandlung der Gliose durchgeführt werden. Bei der epiretinalen Membran wird eine Vitrektomie durchgeführt, bei der mittels spezieller Instrumente und eines Farbstoffes zur besseren Darstellung des erkrankten Gewebes die epiretinale Gliose schonend von der Netzhautoberfläche entfernt wird (Peeling). Zusätzliches Peeling der inneren Grenzschicht der Netzhaut (Lamina interna) beugt Rezidiven effektiv vor. Eine eventuelle Medikamentengabe am Ende des Eingriffs in den Glaskörperraum beschleunigt die Abheilung.
Die Verabreichung von antibiotischen und entzündungshemmenden Augentropfen sollte während der gesamten Erholungszeit (Dauer von 2-4 Wochen) beibehalten werden. Die Operationstechnik hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und Operationen wie diese gehören bei Bergman Clinics /Augen zur täglichen Routine. Die Heilungsschancen sind gut – fast immer lässt sich das Sehvermögen erhalten, in rund 90 % der Fälle nehmen die störenden Bildverzerrungen deutlich ab oder verschwinden und in ca. 2/3 der Fälle steigt auch die Sehschärfe wieder an.