Frozen Shoulder (Schultersteife)

Als Frozen Shoulder (Schultersteife) bezeichnet man eine krankhafte Veränderung bzw. Verhärtung des Bindegewebes rund um die Schultergelenkkapsel.

Ursachen

Ihre genauen Ursachen sind zum Teil noch unbekannt, jedoch deuten einige Grunderkrankungen auf ein erhöhtes Risiko hin, an der Frozen Shoulder zu erkranken:

  • Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus) oder Schilddrüsenerkrankungen
  • Neurologische Ursachen wie eine Erkrankung der peripheren Nerven oder Morbus Parkinson
  • Verletzungen oder Erkrankungen im Schulterbereich, wie ein Riss der Rotatorenmanschette (Rotatorenmanschettenruptur) oder eine schmerzhafte Einklemmung von Sehnen oder Muskeln im Schultergelenk (Impingement-Syndrom)

Schätzungsweise 2 bis 5 Prozent der Bevölkerung erkranken irgendwann einmal an einer Schultersteife, vor allem Frauen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren.

Symptome

Die Schulter beginnt zunehmend stärker zu schmerzen. Neben den Bewegungsschmerzen treten besonders nachts sogenannte Ruheschmerzen auf. Nicht selten sind beide Schultern betroffen.

Im Laufe der Zeit lassen die Schulterschmerzen jedoch nach, und die zunehmenden Bewegungseinschränkungen treten immer mehr in den Vordergrund, bis die Schultersteife schließlich voll ausgeprägt ist. Aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit kommt es oft auch zu einem Abbau der Schultermuskulatur.

Therapie

Wichtig ist, dass vor der Therapie andere orthopädische Ursachen – wie beispielsweise das Impingement-Syndrom, eine Schleimbeutelentzündung, die Kalkschulter oder Schulterarthrose –  ausgeschlossen werden.

In erster Linie kommen schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz, eventuell auch als Injektionen. Ebenfalls kann eine Kälte- oder Wärmetherapie angewendet werden. Ein operativer Eingriff sollte nur in absoluten Ausnahmefällen erfolgen, da in den allermeisten Fällen die Schmerzen vollständig verschwinden und die Beweglichkeit allmählich von selbst wiederhergestellt wird. Das kann jedoch 2 – 3 Jahre dauern.

Nicht selten heilt eine Frozen Shoulder auch ohne Therapie nach dem Durchlaufen der drei Stadien von alleine aus.  Auch dieser Prozess nimmt einen längeren Zeitraum in Anspruch.

Entwicklungsstadien einer Frozen Schoulder

Stadium I

Dieses Stadium kann bis zu neun Monate andauern. Zu Beginn fängt die Schulter immer stärker an zu schmerzen, auch in der Nacht – sogenannte Ruheschmerzen. Die Bewegungseinschränkungen sind hier noch nicht besonders ausgeprägt.

Stadium II

Im zweiten Stadium lassen die Schulterschmerzen nach und die Bewegungseinschränkung nimmt zu – bis hin zur völligen Schultersteife. Dieser Prozess kann zwischen vier bis zwölf Monate andauern. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter kommt es auch zu einem Abbau der Schultermuskulatur.

Stadium III

Wird auch als 'Auftauphase' bezeichnet. In dieser Phase sind so gut wie keine Schmerzen mehr vorhanden, und die Beweglichkeit der Schulter nimmt allmählich wieder zu. Bis zur uneingeschränkten Funktionstüchtigkeit der Schulter können jedoch immer noch ein bis drei Jahre vergehen. Währenddessen  sollte begleitend eine Physiotherapie und ein gezielter Muskelaufbau erfolgen, um zu verhindern, dass nach dem Abheilen der Schultersteife eine dauerhafte Schwäche und/oder Bewegungseinschränkung zurückbleibt.

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