Vorgehen bei einer Tumorerkrankung
Liegt ein bösartiger Tumor im Kopf-Hals-Bereich vor, werden zunächst eine Reihe verschiedenster Untersuchung zur Ausdehnungsbestimmung durchgeführt. Liegen alle Untersuchungsergebnisse vor, werden diese in einer interdisziplinären Tumorkonferenz zusammen mit Radiologen und Strahlentherapeuten besprochen und ein individueller Behandlungsplan entwickelt.
Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom)
Über 50% aller Krebserkrankungen im Mund/Rachenbereich betreffen den Kehlkopf. Das Durchschnittsalter der Erkrankten liegt zwischen 50 – 70 Jahren, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Larynxkarzinome entstehen meistens in der Schleimhaut des Kehlkopfes. Kehlkopfkrebs ist bösartig, kann aber, wenn er rechtzeitig erkannt wird, durchaus geheilt werden.
Ursachen und Symptome bei Kehlkopfkrebs
Die wesentlichen Ursachen sind:
- Rauchen ist Risikofaktor Nummer 1 – nur ganz selten erkranken Nichtraucher an Kehlkopfkrebs
- Alkohol im Übermaß
- Chronische Entzündungen des Kehlkopfes
- Einatmen von Schadstoffen wie z.B. Asbest über lange Zeit
- Was sind die Symptome bei Kehlkopfkrebs?
Typische Symptome eines Larynxkarzinoms sind:
- starke Halsschmerzen
- ständige Heiserkeit, das Gefühl, sich dauernd Räuspern zu müssen
- trockener Reizhusten, der einfach nicht verschwindet
- geschwollene Lymphknoten des Halses
- Schwierigkeiten beim Schlucken
- Ohrenschmerzen (zusammen mit den anderen Symptomen)
Diagnose und Behandlung bei Kehlkopfkrebs
Zunächst erfolgt eine ausführliche Eruierung der Krankheitsgeschichte (Anamnese), anschließend erfolgt mit einer so genannten Laryngoskopie die genaue Untersuchung des Kehlkopfes. Dieser Eingriff erfolgt unter Narkose. Sollte sich dabei der Verdacht auf einen bösartigen Tumor erhärten, wird eine Gewebeproben entnommen (Biopsie). Weitere Untersuchungen wie eine Kernspin- und/oder Computertomografie können folgen. Behandelt wird Kehlkopfkrebs entweder durch Strahlentherapie und/oder Chemotherapie. Es kann auch zur chirurgischen (teilweisen oder ganzen) Entfernung des Kehlkopfs kommen.
Rachenkrebs (Pharynxkarzinom)
Bei Rachenkrebs handelt es sich um bösartige Karzinome (Pharynxkarzinome) im Rachenraum, die in den meisten Fällen von den Schleimhautzellen ausgehen. An Rachenkrebs erkranken vor allem Männer ab 60 Jahren. Betroffen ist häufig der Bereich zwischen Gaumen und Kehldeckel (Oropharynx). Rachenkrebs bildet Metastasen vor allem in den Lymphknoten des Halses – geschwollene/vergrößerte Lymphknoten können schon in einem frühen Stadium Hinweis auf Rachenkrebs sein.
Ursachen von Rachenkrebs
Typische Ursachen für Rachenkrebs sind:
- starkes Rauchen
- Alkohol im Übermaß
- Chronische Entzündungen des Kehlkopfs
- Virenerkrankungen (wie etwa Infektionen mit dem humanen Papillomaviren (HPV)
- Einatmen von Schadstoffen wie z.B. Asbest über lange Zeit
Nasopharynxkarzinom (Nasenkrebs)
Ein Nasopharynxkarzinom betrifft den oberen Nasenrachenraum (Nasopharynx). Typische Symptome sind:
- häufiges (heftiges) Nasenbluten
- Schwierigkeiten beim Atmen (die Nase ist verengt)
- starke Mittelohrentzündungen
- Migräne/Kopfschmerzen
Oropharynxkarzinom
Ein Oropharynxkarzinom betrifft den Bereich des Rachens hinter der Mundhöhle (Oropharynx). Typische Symptome sind:
- starker Mundgeruch
- heftige Hals- und/oder Ohrenschmerzen
- Schwierigkeiten beim Schlucken
Hypopharynxkarzinom
Ein Hypopharinxkarzinom manifestiert sich im Kehlkopf bzw. dem hintersten Teil des Rachens (Hypopharynx). Typische Symptome sind:
- starke Halsschmerzen
- ständige Heiserkeit, das Gefühl, sich dauernd Räuspern zu müssen
- trockener Reizhusten, der einfach nicht verschwindet
- blutiger Auswurf beim Husten
- Schwierigkeiten beim Atmen
Diagnose und Behandlung
Zunächst erfolgt eine ausführliche Eruierung der Krankheitsgeschichte (Anamnese), anschließend wird der Rachenraum mithilfe spezieller Instrumente genau in Augenschein genommen (Endoskopie). Wenn sich dabei Hinweise auf einen bösartigen Tumor ergeben, folgt eine Untersuchung unter Narkose, bei der Gewebeproben entnommen werden (Biopsie), weiterhin gibt es Untersuchungen mit Ultraschall, Kernspin- und/oder Computertomografie.
Bei einer Operation werden Tumore und ihre möglichen Metastasen entfernt, zum Beispiel mikrochirurgisch mittels eines Lasers.
Zusätzlich oder statt einer Operation erfolgen Bestrahlungen und/oder Chemotherapie. Abhängig ist die Art der Behandlung von Art und Ausbreitung des Tumors und von Fall zu Fall verschieden.
Zungenkrebs (Zungenkarzinom)
Hierbei handelt es sich um seltene, bösartige Karzinome, die in der Regel die Unterseite der Zunge und dort den hinteren Teil befallen. Zungenkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Im weiteren Verlauf können sich die Karzinome mit ihren Metastasen im gesamten Halsraum ausbreiten.
Was sind die Ursachen von Zungenkrebs?
Typische Ursachen für Zungenkrebs sind:
- starkes Rauchen
- Alkohol im Übermaß
- Chronische Entzündungen der Mundschleimhäute
- Virenerkrankungen (wie etwa Infektionen mit dem humanen Papillomaviren (HPV)
- schlechte Mundhygiene
- schlechtsitzende Zahnprothesen, die bakterielle Entzündungen des Rachenraums begünstigen
Was sind die Symptome bei Zungenkrebs?
Typische Symptome bei Zungenkrebs sind:
- Schluckbeschwerden
- Sprachschwierigkeiten
- Mundgeruch
- Starke Hals- und Ohrenschmerzen
- Blutende Stellen/chronische Entzündungen im Mund
- geschwollene Lymphknoten des Halses
Diagnose und Behandlung
Zunächst erfolgt eine ausführliche Eruierung der Krankheitsgeschichte (Anamnese), anschließend wird der Rachenraum mithilfe spezieller Instrumente genau in Augenschein genommen (Endoskopie). Wenn sich dabei Hinweise auf einen bösartigen Tumor ergeben, folgt eine Untersuchung, bei der Gewebeproben entnommen werden (Biopsie), weiterhin gibt es Untersuchungen mit Ultraschall, Kernspin- und/oder Computertomografie. Bei einer Operation werden Tumore und ihre möglichen Metastasen entfernt, zum Beispiel mikrochirurgisch mittels eines Lasers. Ziel ist es, neben der Entfernung der Tumore die Zungenfunktion möglichst zu erhalten. Zusätzlich oder statt einer Operation erfolgen Bestrahlungen und/oder Chemotherapie.