Hallux valgus

Ein Hallux valgus (auch Ballenzehe oder Schiefzehe) bezeichnet eine Fußfehlstellung, bei der die Großzehe (der Hallux) nicht mehr geradesteht (Abbildung 1), sondern nach außen zur zweiten Zehe abfällt.

In schweren Fällen ist der Nagel der großen Zehe nach innen gedreht. Die Betroffenen leiden an Schmerzen im großen Zeh (Großzehenballen) und haben oft Schwierigkeiten beim Gehen.

Hallux valgus

Ursachen Hallus vagus

Ein Hallus vagus entwickeln sich oft in Verbindung mit einem Knick- Senk-Spreizfuß. Weitere Ursachen sind:

  • falsches Schuhwerk (zu enge Schuhe, spitze Schuhe)
  • rheumatische Erkrankungen (Arthrose)
  • abweichende Fußform (Knick- Spreiz-oder Senkfuß)
  • neurologische Störungen

Behandlung

Die Art der Behandlung wird nach einer genauen Untersuchung des Fußes per Blickdiagnose und Röntgenbild von unseren behandelnden Orthopäden gemeinsam mit Ihnen besprochen. Ein leichter Hallus vagus im Anfangsstadium kann konservativ ohne OP behandelt bzw. gemildert werden, durch:

  • Orthopädische Schuhe, spezielle Einlagen
  • Zehen-Orthesen (Schienen/Zehenspreizer)
  • Zehengymnastik/Fußgymnastik
  • Antirheumatika/entzündungshemmende Schmerzmittel

Ist der Hallus vagus allerdings schon weiter fortgeschritten und verursacht zu große Schmerzen beim Gehen und in Ihrem täglichen Leben, hilft nur eine Operation. Hier stehen verschieden Techniken zur Verfügung, abhängig von der genauen Art Ihrer Beschwerden. Unter anderem:

  • Die Scarf-Osteotomie
    Diese Fußoperationstechnik wird bei einer schwereren Form des Hallux valgus angewendet. 
  • Tmt1
    Diese Fußoperationstechnik wird gewählt, wenn der Hallux valgus durch ein zu bewegliches Gelenk im Mittelfußknochen verursacht wird.

Ursachen & Symptome

Es ist nicht ganz klar, was einen Hallux valgus (Ballenzeh)verursacht, obwohl Vererbung eine Rolle zu spielen scheint. Auch das Tragen von schmalem/spitzen Schuhwerk (und hohen Absätzen) scheint die Entstehung eines Hallux valgus zu begünstigen. Auch Knick-Spreiz- und Plattfüsse können ursächlich sein. An Hallus vagus leiden Frauen häufiger als Männer. 

Je nach Schweregrad der Fehlstellung, je schiefer der Zeh ist, desto mehr Schmerzen werden empfunden – durch die Schiefstellung entsteht eine schmerzhafte Beule an der Fußinnenseite. Auch der Vorfuß kann durch die Fehlstellung schmerzempfindlicher werden. Schließlich können Sie durch die Fehlstellung auch andere Fußbeschwerden entwickeln.

Überweisung Hausarzt

Ihr Hausarzt ist Ihre erste Anlaufstelle bei Fragen zu Ihrer Gesundheit.  Ist der Hausarzt (oder ein anderer befugter Arzt) der Meinung, dass Sie eine fachärztliche Behandlung benötigen, kann er Sie an die Fachärzte der Bergman Clinics überweisen. Für uns ist es wichtig, Ihre Überweisung zu erhalten, bevor Sie Ihren ersten Besuch planen.

Ihren Termin bei der für Sie in Frage kommenden Bergman Clinics können Sie gerne per Telefon oder E-Mail vereinbaren. Je nach Klinik und/oder MVZ besteht auch die Möglichkeit Ihren Wunschtermin direkt online per Doctolib zu buchen.

Diagnose und Untersuchung

Nach einer Anamnese und einer gründlichen ersten Untersuchung wird eine Röntgenaufnahme des gesamten Fußes gemacht, anhand derer festgestellt werden kann, ob es sich bei Ihren Beschwerden um einen Hallux valgus handelt. Anschließend legen unsere Spezialisten in Absprache mit Ihnen die für Sie beste Behandlung fest.

Möchten Sie mehr über die Behandlungsmöglichkeiten von Hallux Valgus in den Bergman Clinics erfahren? Schreiben Sie uns gerne unter direktion@bergmanclinics.de an. Unsere Mitarbeiter beantworten gerne Ihre Fragen. Auch eine direkte Terminvereinbarung ist möglich.

Behandlung

Hallux valgus kann mit einer konservativen Therapie oder mit einer Operation behandelt werden. Der konservative Ansatz konzentriert sich oft auf den Schuh und nicht auf den Fuß. Beispielsweise kann eine Schuhanpassung vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass der Fuß in einen Schuh passt. Zusätzlich kann durch eine Fußgewölbestütze und Filz oder Gel im Schuh dafür gesorgt werden, dass der Druck reduziert wird und somit die Schmerzen nachlassen. 

Allerdings ist eine Operation erforderlich, um sicherzustellen, dass der Fuß in einen „normalen“ Schuh passt. Die Entscheidung für eine Operation liegt bei Ihnen und hängt davon ab, wie stark Ihre Schmerzen sind, aber auch davon, wie Sie Ihr tägliches Leben führen.

Die Hallux valgus Operation

Bei der Hallux valgus Operation wird der erste Mittelfußknochen näher an den zweiten Mittelfußknochen herangeführt. Der Orthopäde macht zuerst einen Schnitt an der Seite des Fußes über der Beule, danach werden die Knochen und Sehnen korrigiert. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Knochen und Sehnen des Fußes zu korrigieren. Abhängig von Ihrem Alter, Ihrem Alltag, vor allem aber dem Schweregrad des Hallux valgus, wird festgelegt, welche Operationstechnik zum Einsatz kommt.

Die Chevron-Osteotomie

Diese Fußoperationstechnik wird bei einem leichten Hallux valgus angewendet. Der Orthopäde macht einen Schnitt an der Seite des Fußes und entfernt ein Teil der Beule. Anschließend wird ein Chevron-förmiger Schnitt in den ersten Mittelfußknochen gesetzt und die Knochenteile mit einer im Knochen versenkten Schraube aneinander befestigt.

Die Scarf-Osteotomie

Diese Fußoperationstechnik wird bei einer schwereren Form des Hallux valgus angewendet. Der Orthopäde macht einen langen Schnitt an der Seite Ihres Fußes über der Beule. Ein Stück der Beule wird entfernt, ohne das Gelenk zu beschädigen. Dann wird ein Z-förmiger Schnitt in den ersten Mittelfußknochen gemacht. Die knöchernen Anteile des Mittelfußknochens werden bis zur korrekten Position auseinander bewegt und mit zwei im Knochen versenkbaren Schrauben fixiert.

Mtp1-Arthrodese

Diese Fußoperationstechnik kommt bei einer schwereren Form des Hallux valgus und bei zusätzlich verschlissenem Gelenk zum Einsatz. MTPI ist das Gelenk zwischen dem ersten Mittelfußknochen und dem ersten Fingerglied der großen Zehe. Arthrodese bedeutet, ein Gelenk zu straffen. Bei einer MTPI-Arthrodese wird das Großzehengelenk gesichert.

Der Orthopäde macht an der Seite Ihres Fußes über der Beule einen kurzen Schnitt. Die Knorpelreste auf beiden Seiten des Gelenks werden vorsichtig entfernt. Dann werden die Knochenstücke zusammengesetzt und mit zwei im Knochen versenkten Schrauben verschraubt. In besonderen Fällen ist es notwendig, zusammen mit den Schrauben eine Platte zu verwenden. Das Ergebnis der Operation ist, dass der große Zeh des Fußes fixiert ist. Die Zehe ist leicht erhöht, damit der Fuß beim Gehen abgewickelt werden kann.

Tmt1

Diese Fußoperationstechnik wird gewählt, wenn der Hallux valgus durch ein zu bewegliches Gelenk im Mittelfußknochen verursacht wird oder wenn dieses Gelenk abgenutzt ist. Oder aber, wenn Sie zuvor wegen eines Hallux valgus operiert wurden, der Hallux valgus jedoch zurückgekehrt ist. Die Operation ist auch Teil einer Plattfußkorrektur.

TMTI ist das Gelenk zwischen dem Mittelfuß und dem ersten Mittelfußknochen. Bei einer TMTI-Arthrodese wird dieses Gelenk fixiert.

Der Orthopäde macht einen langen Schnitt an der Seite Ihres Fußes über die Beule bis zum Mittelfuß. Die Knorpelreste auf beiden Seiten des TMT1-Gelenks werden vorsichtig entfernt. Dann werden die Knochenstücke zusammengesetzt und mit zwei Schrauben befestigt. In besonderen Fällen ist es notwendig, zusammen mit den Schrauben eine Platte zu verwenden. Auch bei dieser Fußoperationstechnik bleibt der große Zeh steif.        

Ähnliche Osteotomie

Manchmal wird eine Akin-Osteotomie auch in Kombination mit einer Scarf- oder Chevron-Osteotomie durchgeführt. Aus dem ersten Fingerglied der großen Zehe wird ein dreieckiges Knochenstück entfernt. Dadurch kann der große Zeh in eine noch geradere Position gebracht werden.

 

Rehabilitation und Komplikationen

Sie sollten sich darauf einstellen, dass Sie sich nach einer Fußoperation eine Weile schonen müssen. Der genaue Verlauf Ihres Rehabilitationsprozesses hängt auch davon ab, welche Operationstechnik bei Ihnen angewendet wurde. Wurde eine Chevron- oder Scarfostomie durchgeführt hat, brauchen Sie nach dem Eingriff acht Wochen lang eine Krücke.

Auch das Tragen von bequemen Joggingschuhen belastet den Vorfuß nur minimal. 

Wurde Ihr Fuß durch die MTPI- oder TMTI-Arthrodese-Operation korrigiert, erhalten Sie wenige Stunden nach der Operation einen Unterschenkelgips. Nach etwa zwei Wochen bekommen Sie einen Gipsschuh, mit dem Sie den Fuß belasten können. Unabhängig von der Operationstechnik wird Ihnen nach der Fußoperation ein Schmerzmittel in Ihr Sprunggelenk injiziert. Ihr operierter Fuß wird außerdem gekühlt, um Schwellungen so weit wie möglich zu reduzieren. Außerdem wird Ihnen ein Rezept für starke Schmerzmittel gegeben, mit denen die Schmerzen nach der Operation erfahrungsgemäß oft gar nicht so schlimm sind.

Im Vorfeld klärt Sie Ihr Orthopäde ausführlich über die möglichen Komplikationen einer Hallux valgus Operation auf. Es ist zu beachten, dass Fußoperationen besondere Infektionsrisiken bergen.


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