Dr. med. Gabriele Lindemann
Augenheilkunde
Vieles kann gerade in unserem Fach „mit dem Laser“ behandelt werden. Den einen „Laser für Alles“ gibt es jedoch nicht. Wir betreiben daher mehrere aufwändige Laser-Systeme, die sich jeweils nur für ganz bestimmte Zwecke eignen. Wie bei Operationen wird Ihnen das genaue Verfahren vor dem Eingriff erläutert.
Ästhetisch störende, relativ oberflächlich liegende Hautveränderungen wie Warzen, Xanthelasmen und Papillome, also kleine gutartige Lid-Tumore, können mit dem Erbium-Laser schonend und unter lokaler Betäubung abgetragen werden. Mit dieser Lasertechnik kann eine Narbenbildung weitestgehend vermieden werden, so dass die behandelten Hautareale äußerlich nicht mehr erkennbar sind. Auch können mit dem gleichen Laser flache, oberflächliche Hautfalten geglättet und damit die Lidpartien ästhetisch ansprechender gestaltet werden.
Trotz sorgfältigstem Vorgehen bei der Katarakt-Operation (Star-Operation) kann es postoperativ (nach meist 2-3 Jahren) zur Trübung einer Membran hinter der Kunstlinse kommen. Ohne den Augapfel zu eröffnen, durchtrennen wir innerhalb weniger Minuten mit einem speziellen Laser (YAG-Laser) die eingetrübte Membran, so dass wieder ein klarer Durchblick möglich ist. Ähnlich wie die Laser-Therapie der Netzhaut wird der Nachstar im Sitzen an der Spaltlampe unter lokaler Betäubung mit Tropfen behandelt.
Die Laser-Therapie der Netzhaut erfolgt im Sitzen an einer speziellen Spaltlampe (Standard-Untersuchungs-Mikroskop). Nach einer Betäubung der Augenoberfläche mit Tropfen wird ein Kontaktglas auf die Hornhaut aufgesetzt, um den Laserstrahl auf die Netzhaut einzuspiegeln. Eine grundsätzliche Indikation für eine Laser-Therapie der Netzhaut ist das Absichern von Netzhautlöchern oder ihrer Vorstufen. Netzhautlöcher können zur Netzhautablösung und diese wiederum zum Sehverlust führen. Daher verschließen wir solche Netzhautlöcher oder ihre Vorstufen mit vielen kleinen Laser-Herden, die für eine feste Verbindung der Netzhaut mit ihrer Unterlage sorgen und eine Ablösung verhindern (abriegelnde Laser-Koagulation).
Die abdichtende Wirkung von Laser-Herden an der Netzhaut nutzen wir bei Erkrankungen, die, wie z.B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Gefäßverschlüssen, zu einer Flüssigkeitsansammlung in oder unter der Netzhaut führen (fokale Laser-Koagulation). In fortgeschrittenen Stadien solcher Erkrankungen gilt es zusätzlich, die Neubildung von Gefäßen durch die Anwendung vieler Laser-Herde in den äußeren Anteilen der Netzhaut zu verhindern (panretinale Laser-Koagulation). Die Laserbehandlung ergänzt die Behandlung mit der intravitrealen operativen Medikamenteneingabe (IVOM).
Bei bestimmten akuten Formen des Glaukoms (Grüner Star) ist die Zirkulation der Augenflüssigkeit gestört, so dass der Augeninnendruck stark ansteigt. Ohne den Augapfel zu eröffnen, erzeugen wir mit einem speziellen Laser (YAG-Laser) eine kleine Öffnung in der Iris (Regenbogenhaut), um diese Zirkulation wiederherzustellen. Mit einem anderen Laser kann bei einem eher chronischen Anstieg des Augeninnendrucks der Abfluss aus dem Augapfel verbessert werden. Ähnlich wie die Laser-Therapie der Netzhaut wird die Laser-Chirurgie des Glaukoms im Sitzen an der Spaltlampe unter lokaler Betäubung mit Tropfen durchgeführt.