Wirbelsäulengleiten (Spondylolisthesis)

Als Wirbelgleiten wird eine Instabilität der Wirbelsäule bezeichnet, bei der die Wirbelkörper im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule gegeneinander verschoben sind. Je nach Ursache wird zwischen angeborenem und erworbenem Wirbelgleiten unterschieden. Nicht selten führt eine Überbeanspruchung der Wirbelsäule im Leistungssport, insbesondere während des Wachstums, zu Wirbelgleiten. Sportarten wie Kunstturnen oder Stabhochspringen sind hierbei besonders betroffen.


Symptome

Das Wirbelgleiten verursacht zu Beginn des Gleitprozesses nur sehr selten Schmerzen. Schätzungen zu Folge sind die Hälfte der betroffenen Patienten schmerzfrei. Erst wenn die Wirbel aufeinander reiben und die Nervenwurzeln gequetscht werden, können Schmerzen auch in die Beine ausstrahlen oder zu Gefühlsstörungen oder Lähmungen führen. Nicht selten ist Wirbelgleiten auch ein Auslöser für andere Wirbelsäulenerkrankungen - unter anderem für einen Bandscheibenvorfall, eine Spinalkanalstenose oder eine Facettengelenkarthrose.

Therapie

Folgende Einteilung hilft bei der Beurteilung des Schweregrads und der notwendigen Behandlung.

Grad I       weniger als 25 % Verschiebung

Grad II      25 bis 50 % Verschiebung

Grad III     51 bis 75 % Verschiebung

Grad IV     mehr als 75 % Verschiebung

Die akute Schmerzbehandlung, die eine gezielte Kombination aus schmerzlindernden und muskelentspannenden Medikamenten umfasst, steht zu Beginn im Mittelpunkt und verspricht häufig schnelle Linderung. Ist das Wirbelgleiten noch in einem frühen Stadium und die Beschwerden gering, kann eine konservative Therapie, insbesondere durch stabilisierende Krankengymnastik, sehr effektiv sein. Diese fokussiert sich darauf, die Wirbelsäule durch das gezielte Training bestimmter Muskelgruppen zu stabilisieren. So wird die eigene Muskulatur der Wirbelsäule zu einem schützenden Korsett und verhindert erfolgreich das Fortschreiten des Wirbelgleitens.

Sollten die genannten Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, bietet sich eine operative Korrektur des Wirbelgleitens (Reposition – Zurückschieben der betroffenen Wirbel) an. Diese Eingriffsoption führt in der Regel rasch zu einer spürbaren Linderung der Beschwerden und schützt gleichzeitig die angrenzenden Bandscheiben vor einer schädlichen Fehlbelastung.

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Dr. med. Hagen Skibbe

Dr. med. Hagen Skibbe

Facharzt Orthopädie - Wirbelsäule

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