Ursachen
90 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden unter Veränderungen im Venenbereich. Ursachen dafür sind:
- Familiäre Vererbung
- Über- und Fehlbelastung durch dauerhaft stehende oder sitzende Tätigkeiten
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Schwangerschaft
- Zunehmendes Alter
Unangenehme Folgen eines unbehandelten Venenleidens können Venenentzündungen, Thrombosen, ein offenes Bein oder die lebensbedrohliche Embolie sein. Durch eine fachgerechte Untersuchung und Diagnosestellung sowie eine frühzeitige Behandlung können diese schweren Krankheitsbilder weitgehend vermieden werden.
Wir sind auf die Behandlung von Krampfadern, Besenreisern, offenen Beinen und Thrombosen spezialisiert und stehen Ihnen auch bei Problemen wie dem postthrombotischen Syndrom oder dem chronisch venösen Stauungssyndrom mit Rat und Tat zur Seite.
Diagnosemethoden der Venenchirurgie
- Lichtreflexionsrheographie (LRR)
- Venenverschlussplethysmographie (VVP)
- Venendruckmessung (VDM)
- Farbduplex-Sonographie
- Doppler-Sonographie
Operative Verfahren bei Krampfadern
- Stripping / Teilstripping
- Crossektomie
- Perforansligatur/Dissektion
- Phlebektomie von Astvarizen
- Endoluminale Lasertherapie
- Radiowellentherapie
- Schaumverödung
Ihr Weg zu uns
Wir bitten um Beachtung: Ihr Weg zu uns führt ausschließlich über die mit uns kooperierende Gemeinschaftspraxis Dr. Kallman / Dr. Sauber. Bitte klären Sie im Vorfeld mit der Praxis, ob eine medizinische Indikation für einen kurz-stationären Aufenthalt in Ihrem Fall vorliegt. Denn ambulant durchzuführende Eingriffe sind in unserer Klinik leider nicht möglich. Die umfassende Venendiagnostik in der Gemeinschaftspraxis ist risikolos und schmerzfrei. Die Verfahren erfordern kein Kontrastmittel oder sonstigen Eingriff und entsprechen dem modernsten Stand der Medizintechnik. Sollte eine stationäre Therapie aus ärztlicher Sicht erforderlich sein, so werden Sie in der Bergman Clinics Hofgartenklinik behandelt.
Was kann ich vorbeugend gegen Venenerkrankungen tun?
Wer vererbungsmäßig zu Venenerkrankungen neigt, sollte sich regelmäßig um die Gesundheit seiner Venen kümmern. Wichtig für die Venengesundheit – vor und auch nach der Behandlung – ist ein Lebensstil, der die Durchblutung unterstützt.
Mit kleinen Verhaltensänderungen lässt sich viel erreichen:
- Wärme vermeiden (weitet Venen noch mehr), darum nicht in die pralle Sonne gehen, heiße Bäder und Sauna meiden
- Venen bei Hitze mit kühlem Wasserguss kräftigen. Außerdem täglich: Abwechselnd warm - kalt (je 1 Minute) Füße baden oder Füße und Unterschenkel abduschen
- zwischendurch öfter die Beine hochlegen
- tägliche Massage (z. B. mit Öl): Unterschenkel mit beiden Händen flach umfassen; langsam sanft in Richtung Knie ausstreichen. Jedes Bein 5 Mal. Auch das Einmassieren von Venen-Salben und Venencreme (z. B. mit Heparin, Rosskastanie und Arnika) kann wohltun. Dabei die Beine hochlegen
- bei längeren Flügen oder Autofahrten Kompressionsstrümpfe (z. B. Travel Socks) tragen. Bitte immer im Fachhandel anpassen lassen
- mehrfach am Tag die Muskelpumpe anregen: Dazu auf die Zehen stellen, Füße langsam wieder abrollen, jeweils 5 Minuten
- viel spazieren gehen, regelmäßig Bewegungs- und Ausdauersport machen, z. B. Walking, leichtes Joggen, Fahrradfahren, Heimtrainer, Schwimmen, Ski-Langlauf, Stepper und Venengymnastik
Bei diesen Diagnosen kann die Venenchirurgie helfen
- Besenreiser: Besenreiser sind kleinste Adern in der Haut, die sich durch Elastizitätsverlust erweitert haben. Sie sind mit Blut gefüllt und daher durch die Haut als hellrote Gefäßbäumchen, dunkelblaue Äderchen oder rötliche Flecken sichtbar. Sie treten gehäuft an den Beinen auf und verursachen in der Regel keine Beschwerden. Dennoch können sie Anzeichen einer Venenerkrankung sein. Dies sollte von einem Venenspezialisten abgeklärt werden. Am häufigsten wird bei der Behandlung von Besenreisern die Verödungstherapie eingesetzt, auch Sklerosierung genannt. Sie wird ambulant durchgeführt und ca. 15 Minuten. Es sind oft mehrere Sitzungen (in der Regel 3-4) nötig, um die Besenreiser nahezu vollständig zu entfernen. Da die Behandlung nur die oberste Hautschicht betrifft, spürt der Patient nur kleine Einstiche in der Haut. Eine Betäubung ist meistens nicht nötig. Eine erbliche Veranlagung gilt als Hauptursache von Besenreisern. Hinzu kommen weitere Faktoren, die ihre Entstehung begünstigen: Sonnenbäder, Saunen, Übergewicht, längeres Stehen oder Sitzen oder die Einnahme von Hormonen gehören dazu.
- Krampfadern: Es gibt viele Gründe, warum Krampfadern entstehen können: Übergewicht und Bewegungsmangel, Genetik, Arbeiten, die überwiegend im Sitzen oder Stehen erfolgen, Verhütungsmittel, Schwangerschaft und Wechseljahre mit hormonellen Schwankungen gehören dazu. Ziel der Krampfaderbehandlung ist es, den Blutfluss der Venen zu verbessern. Das versuchen wir zunächst mit konservativen Behandlungsmethoden wie Kompressionsbehandlungen, Verödungen sowie angeleiteter Venengymnastik und Venen-Walking. Erst wenn die konservativen Behandlungsmethoden nicht den gewünschten Erfolg bringen, raten wir zu operativen Eingriffen. Wir führen ambulante und stationäre Operationen der Venen durch. Die von uns angebotenen Operationsverfahren orientieren sich am weltweit aktuellen Wissensstand.
- Offene Beine: Das offene Bein (Ulcus crusis) ist häufig die Spätfolge eines lang andauernden unbehandelten Venenleidens. Ambulant therapieresistente offene Beine werden entweder konservativ mit einer intensiven Ulcusbehandlung oder auch operativ mit dem sogenannten Shave-Verfahren behandelt. Darunter ist die großzügige Exzision des Ulcusareals mit anschließender plastischer Hautdeckung (Mesh graft Hauttransplantation) zu verstehen. Bei der konservativen Ulcusbehandlung wird eine intensive Wundtherapie und insbesondere auch Kompressionsbehandlung in Kombination mit intensiver Physiotherapie vorgenommen. Nährvenen des Ulcus oder andere periulceröse Varizen werden zusätzlich verödet, ggf. mittels Schaumverödung. Allein durch diese Maßnahmen lässt sich in vielen Fällen ein sehr guter Abheilungserfolg des offenen Beines erzielen.
- Thrombosen: Ein Blutgerinnsel in den tief liegenden Venen bezeichnet man als Thrombose. Diese führt zu Schmerzen beim Gehen, zu einer Blauverfärbung und Schwellung des Beines. Die Haut wird glänzend und gespannt. Tritt diese Veränderung auf, sollte umgehend ein Facharzt (Phlebologe) aufgesucht werden, da als Komplikation eine lebensgefährliche Lungenembolie auftreten kann. Durch moderne Medikamente und neue Erkenntnisse hat die Erkrankung viel von ihrem Schrecken verloren. In den meisten Fällen kann eine Thrombose bei einem mobilen Patienten ambulant behandelt werden. In eher seltenen Fällen wird das Blutgerinnsel in einer Operation (Thrombektomie) entfernt oder mit Hilfe eines Katheters beseitigt. Um Spätkomplikationen wie eine ständige Schwellung, ein Schweregefühl des Beines oder gar ein offenes Bein zu verhindern, ist die weitere fachärztliche Behandlung nach einer Thrombose sehr wichtig.
Wer übernimmt die Kosten?
Wenn eine Venenoperation medizinisch erforderlich ist, übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Eine Operation in unserer Klinik wird über eine Pauschale abgerechnet. Damit ist der Eingriff sowie die Unterbringung in einem Mehrbettzimmer abgegolten.
Welche Diagnostikverfahren gibt es?
Die in unserer Klinik und der kooperierenden Praxis angewandten Diagnoseverfahren sind schonend und schmerzfrei. Es wird eine Stufendiagnostik betrieben, wobei die Beinvenen und Beinarterien durch verschiedene Verfahren systematisch untersucht werden. Die Voruntersuchung dauert ca. 40 Minuten. Diese modernen diagnostischen Verfahren ermöglichen dem Arzt eine komplexe Darstellung der anatomischen und funktionellen Verhältnisse in den Beinvenen. Eine Röntgendiagnostik mit Kontrastmittel (Phlebographie) ist nur in seltenen Fällen erforderlich.
- Lichtreflexionstherapie (LRR): Mittels Infrarotlicht werden Volumenschwankungen der venösen Gefäße im Unterhautfettgewebe untersucht. Hiermit können Gefäßveränderungen im tiefen und oberflächlichen Venensystem aufgedeckt werden. Es kann überprüft werden, ob der venöse Blutkreislauf intakt oder gestört ist. Vor einer geplanten Krampfaderoperation kann man zudem feststellen, ob der Eingriff zu einer Verbesserung bzw. Normalisierung des venösen Blutkreislaufes führen wird.
- Venenverschlussplethysmographie (VVP): Es handelt hierbei sich um eine nicht-invasive Methode zur indirekten Messung von Volumenänderungen in den Venen. Nach Anlegen von Staumanschetten am Oberschenkel und Messmanschetten am Unterschenkel können sowohl die Ruhedurchblutung, die venöse Kapazität des Gefäßsystems, als auch der venöse Ausstrom überprüft werden. Man kann so feststellten, ob sich bei vorliegendem Krampfaderleiden vermehrt Blut im Bein angesammelt hat, ob eine tiefe Beinvenenthrombose - frisch oder alt - vorliegt und, ob eine durchgeführte Behandlung zu einer Verbesserung der venösen Kreislaufsituation geführt hat.
- Venendruckmessung (VDM): Nach Punktion einer Fuß- bzw. Unterschenkelvene können die Venendruckverhältnisse an den Beinen in Ruhe und unter Aktivierung der Gelenk- und Muskelpumpe gemessen werden. Diese Untersuchung ist wesentlich präziser als die Lichtreflexionsrheographie. Auch hier können die Erfolgsaussichten einer geplanten Krampfaderoperation präzise vorhergesagt werden. Insbesondere kann überprüft werden, ob eine Krampfaderoperation nicht zu empfehlen ist, weil diese zu einer Verschlechterung des venösen Blutkreislaufes führen würde.
- Farbduplex-Sonographie: Unter dem Begriff Sonographie werden diagnostische Verfahren zusammengefasst, die mit Schallwellen bestimmter Frequenzen arbeiten. Mit der farbkodierten Duplexsonographie können sowohl das Gewebe dargestellt, als auch die Gefäße mit ihrer Blutstromrichtung farblich sichtbar gemacht werden
- Doppler-Sonographie: Das Ultraschall-Doppler-Verfahren gibt Auskunft über die Strömungsverhältnisse in den Venen. Eine Sonde leitet von außen Schallwellen ins Beininnere. Sie reflektieren an roten Blutkörperchen, die in den Adern strömen, und zeigen so Richtung und Stärke des Blutstroms an.
Welche OP-Methoden der Venenchirurgie gibt es?
Wir legen großen Wert auf schonende Verfahren und größtmögliche Ästhetik. Unsere Operationsmethoden orientieren sich an weltweit neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen. Neben langjährig erfolgreichen Operationsmethoden kommen alle erprobten neuen, minimal-invasiven Verfahren oder mini-chirurgische Techniken zum Einsatz. Die Operationsdauer ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und der Operationsmethode. Sie kann zwischen 30 - 90 Minuten variieren. Nach einer ambulanten Operation geht der Patient am selben Tag nach Hause. Handelt es sich um einen ausgeprägten Befund, oder bestehen Risikofaktoren, wie z. B. höheres Alter oder Begleiterkrankungen, wird die Behandlung stationär durchgeführt. Der Eingriff erfolgt in Rückenmarksnarkose oder Vollnarkose. Vor oder während des Aufenthaltes erhalten Patienten individuell angepasste Kompressionsstrümpfe, die sie drei bis sechs Wochen nach dem Eingriff zur Sicherung des Therapieerfolges tragen sollten.
- Crosssektomie mit Stripping: Hierunter versteht man den Verschluss der defekten Venenklappe an der Einmündung der oberflächlichen Stammvene in die tiefe Leitvene (Leiste oder Kniekehle) mit radikaler Unterbindung der abgehenden Seitenäste., wodurch ein Wiederauftreten der Krampfader (Rezidiv) in dieser Region verhindert wird. Da in der Regel von diesem Venenklappendefekt das Krampfaderleiden ausgeht, stellt dieser Eingriff den entscheidenden operativen Akt dar.
- Stripping: Das "Stripping“ ist die bekannteste Operationstechnik bei Krampfadern. Dabei wird die kranke Vene nach Einführen einer Sonde durch einen kleinen Schnitt herausgezogen (strippen = herausziehen). Von großer Bedeutung ist hier, dass nicht jede kranke Stammvene entfernt werden muss. Falls sie nur im oberen Teil erkrankt ist, gehen wir stammvenenschonend vor, das heißt, der gesunde Venenteil bleibt erhalten (z.B. für eine evtl. später erforderliche Bypass-Operation). Dafür erhalten die Patienten ihren persönlichen Venenpass.
- Teilstripping: Falls die Stammvene zu stark erkrankt ist, muss sie herausgezogen werden (Stripping). Das Stripping kann mit unterschiedlichen Sonden bzw. in unterschiedlichen Techniken geschehen (Babcock, Kryo, Pin, invaginierendes Stripping). In der Regel wird die Stammvene nur bis knapp unterhalb des Knies gestrippt, so dass ein größeres Venensegment am Unterschenkel verbleibt für eine evtl. später erforderliche Bypass-Operation.
- Miniphlebektomie: Die Astkrampfadern werden mittels kleiner Stiche und Spezialinstrumenten (ähnlich wie Häkelnadeln) herausgezogen. Wenn die Stiche nicht größer als ca. 2 - 3 mm gehalten werden können, verheilen sie im Idealfall völlig narbenfrei.
- Radiowellentherapie: Durch eine Punktion in Kniehöhe oder am Unterschenkel wird der Radiowellen- Katheter unter Ultraschallkontrolle in die kranke Vene eingeführt. Der winzige Hochfrequenzkatheter überträgt Hitze auf die Venenwand (120°C). Durch die Wärmeenergie schrumpft die Venenwand, und die Vene verschließt sich. Im Anschluss wird die Einführstelle verschlossen oder mit einem Einfachverband bedeckt. Die Behandlung erfolgt unter Vollnarkose oder lokaler Anästhesie. Sie kann, je nach Befund und Nebenerkrankungen, stationär oder ambulant stattfinden und ermöglicht bei komplikationsfreiem Verlauf eine Wiederaufnahme von normalen Alltagsaktivitäten nach etwa zwei Tagen.
- Lasertherapie: Bei der Lasertherapie wird durch ein feines Glasfaserlichtkabel die Laserlichtenergie durch einen kleinen Schnitt in die Vene gebracht, das heißt die Vene bleibt im Körper. Die Laserlichtenergie führt zur Verschweißung der großen und kleinen Stammvenen. Dadurch verkleinert sich die Wundfläche. Es treten weniger Blutergüsse auf, der Heilungsprozess und die Wiedererlangung der vollen Einsatzfähigkeit werden schneller erreicht. Während des in örtlicher Betäubung stattfindenden Eingriffes wird unter ständiger Farbultraschallkontrolle die Lasersonde gesteuert und der Effekt der Behandlung überwacht. Äußere Geschwülste werden im Anschluss in einem Mini-Häkelverfahren (Phlebektomie) entfernt. Das dafür angewendete Endo Laser Vein System (ELVS) ermöglicht eine schonende Behandlung von größeren Krampfadern. Sie ist jedoch nicht in allen Fällen anwendbar, beispielsweise bei stark gewundenen Krampfadern. Die Behandlung mit diesem Speziallaser wird in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
- Schaumverödung: Die Krampfadern werden mit einem speziellen Verödungsmittelschaum behandelt. Vorteil: Geringe Verödungsmittelmenge, gutes Ansprechen auch bei größeren Varizen.
Konservative Therapien der Venenchirurgie
Wenn keine Operation erforderlich ist, erwartet den Patienten eine fachgerechte, konservative Therapie. Dazu gehört eine kompetente Kompressionsbehandlung. Abhängig vom Venenleiden werden Lymphdrainage, Verödung (Sklerosierungstherapie), Lasertherapie, Physiotherapie und Naturheilverfahren eingesetzt. Venengymnastik und Venen-Walking können die Patienten nach Anleitung üben und dann zu Hause weiterführen. Die Kompression ist die Basis jeder Venenbehandlung. Krampfadern entstehen durch eine venöse Stauung in den Beinen. Diesem erhöhten Venendruck kann nur Druck von außen, also Kompression, entgegenwirken. Ein individuell angepasster Kompressionsstrumpf drückt die Venen bis zu einem gewissen Grad zusammen. Dadurch können die Venenklappen wieder schließen, und der venöse Rückstrom funktioniert.
Nachsorge
Um das Gesamtergebnis der Operation sowie den Heilungsprozess zu unterstützen, empfehlen wir Ihnen, folgende Punkte zu beachten:
- Wundkontrolle/Fädenziehen: Nach Beendigung der Therapie bitten wir Sie, sich beim weiterbehandelnden Hausarzt in den nächsten Tagen zur Wundkontrolle vorzustellen. Zum Entfernen der Hautfäden sollte der Hausarzt ca. acht Tage nach der Operation aufgesucht werden.
- Kompressionsstrümpfe: Die nach Maß angefertigten Kompressionsstrümpfe können getragen werden, sobald der Kompressionsverband entfernt wird (normalerweise zwei Tage nach einer Operation). Die Kompressionsstrümpfe sollten bis zur Entfernung der Hautfäden (ca. acht Tage nach der Operation) Tag und Nacht getragen werden. Danach tagsüber noch für ca. 2 - 5 Wochen (abhängig von der Größe des Eingriffs). Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen, die Strümpfe auch gelegentlich bei längerer Belastung (z. B. langen Auto- oder Flugreisen) zu tragen.
- Baden/Sauna: Duschen ist auch mit noch liegenden Hautfäden nach Abnahme des Kompressionsverbandes möglich, also nach etwa zwei Tagen. Falls zusätzlich auf kleineren Hautschnitten sogenannte Steri-Strips (spezielle Wundpflaster) vorhanden sind, sollte möglichst erst nach deren Entfernung (nach etwa 3 - 4 Tagen) geduscht werden. Schwimmen ist etwa zwei Tage nach Entfernung der Hautfäden erlaubt. Auf Sauna sowie heiße Vollbäder etc. sollten Sie für mindestens 4 Wochen verzichten
- Sport: Leichte sportliche Aktivitäten (z. B. längere Spaziergänge, leichtes Jogging, Radfahren in der Ebene) können in der Regel nach Entlassung aus der Klinik vorsichtig wieder aufgenommen werden. Intensivere sportliche Belastungen (z. B. Tennis, Fußball, Bergsteigen, Skifahren) sollten insgesamt für etwa 2 Wochen nach Entlassung ausgesetzt werden.
Blutergüsse können unter Umständen über Wochen bestehen. Nach Verblassen der Blutergüsse sind oftmals kleinere Verhärtungen unter der Haut zu tasten, die in aller Regel harmlos sind und spontan verschwinden. Sollten nach der Entlassung aus unserer Klinik Beschwerden auftreten, so bitten wir Sie, wieder Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir empfehlen Ihnen eine Nachuntersuchung nach ca. 6 Monaten, frühestens jedoch nach 3 - 4 Monaten nach dem Eingriff.
Medizinische Strumpfstube
In unserer Medizinischen Strumpfstube vermessen wir Ihre Beine und helfen Ihnen, den richtig sitzenden Strumpf auszuwählen. Wir geben Ihnen Tipps zur Pflege und zeigen Ihnen, wie Sie die Strümpfe einfach und komplikationslos anziehen können. Das Angebot reicht von medizinischen Kompressionsstrümpfen aller Kompressionsklassen und Stützstrümpfe für Reisende bis hin zu Pflegeprodukten, Venentrainern und Anziehhilfen. Es steht eine große Vielfalt an Strümpfen in unterschiedlichen Längen, Qualitäten und Farben zur Auswahl. Vom Kniestrumpf bis zur Strumpfhose, ob schwarz, hautfarben oder blau, glänzend oder matt.
Kompressionsklasse
In der Venenheilkunde hat die Behandlung mit medizinischen Kompressionsstrümpfen große Bedeutung. Sie helfen durch Druck von außen, den venösen Blutfluss in den Beinvenen zu verbessern und unangenehme Schwellungen an Beinen und Füßen zu vermeiden. Das ist ein gewisser Schutz vor der Bildung von Blutgerinnseln und verringert das Risiko einer tiefen Beinvenenthrombose. Es gibt Kompressionsstrümpfe in vier verschiedenen Druckklassen (Kompressionsklassen). Je nachdem, wo die Schädigung der Venen vorliegt und wie weit sie fortgeschritten ist, werden unterschiedlich lange Kompressionsstrümpfe eingesetzt:
- Leichte Kompression (I): Vorbeugend bei schweren, müden Beinen durch langes Stehen
- Mittlere Kompression (II): Ausgeprägte Krampfadern, geschwollene Beine, nach Venenentzündung, nach Verödung oder Operation, bei vorhandenen Krampfadern in der Schwangerschaft
- Starke Kompression (III): Nach tiefer Beinvenenthrombose, bei ständiger Beinschwellung, nach offenem Bein
- Extra starke Kompression (IV): Stark ausgeprägte Schwellungen, Lymphödem.
Kompressionsstrümpfe in der Schwangerschaft
Das Venensystem wird während der Schwangerschaft mehrfach belastet:
- zusätzliches Körpergewicht, wodurch auch der Druck auf die Beinvenen steigt
- rund 20 Prozent mehr Blut zirkuliert während der Schwangerschaft durch den Körper - die Venen müssen deutlich mehr Flüssigkeit befördern
- das Schwangerschaftshormon Progesteron macht die Venen weicher und dehnbarer
- im Beckenbereich wird es mit zunehmender Schwangerschaft immer enger – das stellt eine Behinderung für den venösen Blutfluss dar.
Medizinische Kompressionsstrümpfe belasten den Körper von Mutter und Kind nicht. Sie sollten regelmäßig getragen werden, damit sie ihre medizinische Wirkung entfalten können. Es gibt sie als Kniestrümpfe, Schenkelstrümpfe oder spezieller Strumpfhose
Reisestrümpfe
Reisen auf langen Strecken bedeutet bewegungsarmes Sitzen auf engem Raum. Diese Reisebedingungen verlangsamen den Blutstrom in den Venen und können zu Durchblutungsstörungen bis hin zu Thrombosen führen. Reisestrümpfe (Travel Socks) sorgen für einen medizinisch erwünschten Druckverlauf, mit relativ hohem Druck auf die Beinvenen im Knöchelbereich und stetig abnehmenden Druck aufwärts in Richtung Knie. Sie beugen dem unangenehmen Anschwellen von Beinen und Füßen vor und mindern das Risiko einer Thrombose in den tiefen Beinvenen. Reisekniestrümpfe sind aus atmungsaktivem Baumwoll-Mischgewebe. Es gibt sie in vielen attraktiven Farben.
Deutsche Venen-Liga – Starke Hilfe für schwache Venen
Die Hauptgeschäftstelle in Bad Bertrich der Deutschen Venen-Liga e.V. (DVL) – eine der größten Patientenorganisationen Deutschlands – berät kostenlos. Ihre Aufgabe besteht seit 30 Jahren in bundesweiten Aktionen mit Aufklärung, Beratung und Prävention bei Venenleiden. Mit sieben Geschäftsstellen gibt es regionale Schwerpunkte in fünf Bundesländern. Mit der Geschäftsstelle Mitte in Aschaffenburg gibt es einen regionalen Schwerpunkt zwischen Elbe und Weser. „Aufklärung und Beratung sind wichtige Aufgaben, die wir sehr ernst nehmen “, so Geschäftsführerin Petra Hager-Häusler. "Denn die Behandlungs- und Therapieangebote sind groß und für viele Betroffene unübersichtlich. Darum legt die DVL einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Patienteninformation und Kooperation mit qualifizierten Venenzentren. Die Bergman Clinics Hofgartenklinik mit angeschlossener Venenpraxis überzeugt mit einer medizinisch hoch spezialisierten Behandlung und steht für ärztliche Kompetenz und menschliche Nähe."
Wichtig für die Venengesundheit ist ein Lebensstil, der die Durchblutung der Venen unterstützt. Mit kleinen Tipps lässt sich oft viel erreichen:
- Wärme vermeiden (weitet Venen noch mehr), darum nicht in die pralle Sonne gehen, heiße Bäder und Sauna meiden
- Venen bei Hitze mit kühlem Wasserguss (z. B. aus dem Gartenschlauch ohne Spritzaufsatz) kräftigen. Außerdem täglich: abwechselnd warm - kalt (je 1 Minute) Füße baden oder Füße und Unterschenkel abduschen
- Zwischendurch öfter die Beine hochlegen
- Tägliche Massage (z. B. mit Öl): Unterschenkel mit beiden Händen flach umfassen, langsam sanft in Richtung Knie ausstreichen. Jedes Bein 5 Mal
- Bei längeren Flügen oder Autofahrten Kompressionsstrümpfe (Travel socks) tragen. Bitte immer im Fachhandel anpassen lassen
- Mehrmals täglich die Muskelpumpe anregen: dazu auf die Zehen stellen, Füße langsam wieder abrollen, jeweils 5 Minuten
Weitere Tipps zum Vorbeugen gibt es in der Venenfibel, die kostenlos bei der Hauptgeschäftsstelle der DVL bestellt werden kann: info@venenliga.de