Gonarthrose

Es ist normal, dass sich Gelenke im Lauf des Lebens abnutzen. Geht der Gelenkverschleiß jedoch über den natürlichen Alterungsprozess hinaus, kommt es zu einer schrittweisen Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht mehr regenerieren kann – einer Gonarthrose.

Damit einhergehend verändert sich auch der Gelenkknochen: Bewegungen sind eingeschränkt und werden von Schmerzen begleitet.

Ursachen und Symptome

Ein Knorpelschaden entsteht außerdem entweder traumatisch, z.B. durch eine Sportverletzung, oder durch Fehlbelastungen, Übergewicht und wiederholte Mikroverletzungen. Unbehandelt führt er unweigerlich zur kompletten Zerstörung des Gelenks. Dies kann am Ende nur noch durch die Implantation eines Kunstgelenks, einer Endoprothese, behandelt werden.

Eine Gonarthrose erkennt man an der Kombination von charakteristischen Patientenbeschwerden und einem entsprechend klinischen Befund, gestützt auf eine gründliche Anamnese und gerätegestützte Untersuchungen, wobei nicht zwingend alle Merkmale erfüllt sein müssen.

Erste Anzeichen sind:

  • Morgensteifigkeit
  • Anlaufschmerzen
  • Reibegeräusche
  • Belastungsschmerzen z.B. beim Treppensteigen oder nach einer Wanderung
  • Nacht- bzw. Ruheschmerzen
  • Verringerung der Laufleistung (Zeit und Distanz)
  • Bewegungseinschränkung

In fortgeschrittenem Stadium schmerzt das betroffene Knie bei jeder Bewegung und fühlt sich heiß an. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Schmierung im Gelenk nicht mehr funktioniert und sich durch die permanente Reibung eine Entzündung gebildet hat.

Typischer Untersuchungsbefund:

  • Deformation des Kniegelenkes
  • Gelenkschwellung oder Gelenkerguss
  • X – oder O Beinstellung
  • Streck- und Beugehemmung
  • charakteristische Schmerzpunkte

Therapie

Eine Gonarthrose kann durch konservative Therapien häufig aufgehalten oder gelindert, aber nicht geheilt werden. Der operative Eingriff ist in unserem MVZ immer das Mittel der letzten Wahl.

Die für Sie passende Therapie ermitteln wir individuell nach unserem sogenannten „5 Stufen Konzept“.

5 Stufen Konzept

1. Stufe (konservativ – vorbeugend)

  • Entlastung der Knie durch Gewichtsabnahme
  • Orthopädische Hilfsmittel (Gehstützen, Bandagen, Schuhzurichtungen)
  • Bewegung (Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking))
  • Knorpelprotektion (Hyaluronsäure, Eigenblutinjektionen, Nahrungsergänzung)
  • Anpassung der Ernährung (z.B. viel Gemüse, Obst. Fleisch, Süßigkeit, Alkohol nur in Maßen)
  • Physiotherapie

2. Stufe (konservativ – vorbeugend)

  • Einnahme von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten
  • Injektionsbehandlung mit Hyaluronsäure zur Funktionsverbesserung

3. Stufe (operativ, nur bei lokalem Knorpelschaden)

  • Minimalinvasive Korrekturen
  • Gelenkspülung
  • Knorpeldebridement und -glättung
  • Knorpelplastik durch Microfracturing oder Pridiebohrung (arthroskopische OP-Verfahren, die den Körper anregen, körpereigenes Knorpelersatzgewebe zu bilden
  • Knorpelzelltransplantation

4. Stufe

  • Operative Eingriffe mit Achskorrektur z. B. Umstellungsosteotomie
  • Implantation von Knorpelersatz bei lokalem Knorpelschaden

5. Stufe

  • Künstlicher Gelenkersatz
  • Teilprothese (Schlittenprothese)
  • Totalendoprothese (Oberflächenersatz)
  • Achsgeführte Knieendoprothese
  • Individualprothese
Kontakt